70 Jahre Warten sind genug: SPD will bei Bahnhaltepunkt Winkl und Sanierung des Bahnhofs Bischofswiesen Dampf machen

20. September 2019

Seit über 70 Jahren wartet die Siedlung Winkl in Bischofswiesen auf einen eigenen Bahnhaltepunkt. Lange genug, meint die SPD Berchtesgadener Land-Süd, die bei einem Ortstermin an der geplanten Haltestelle gemeinsam mit Landratskandidat Roman Niederberger die Verzögerungen beim Bahnausbau in Bischofswiesen kritisierte und zusagte, weiter Dampf für eine schnelle Lösung zu machen.

Es gab im Gemeindeteil Winkl bereits seit 1889 einen Haltepunkt im Bereich der Einmündung Schneckenmühlenweg, der allerdings ab 1989 nicht mehr bedient und im Juni 1991 endgültig aufgelöst wurde, berichtete der Sprecher der Bischofswieser Gemeinderatsfraktion und Kreisrat Hans Metzenleitner. Bereits ab 1948 gab es allerdings Forderungen und auch konkrete Pläne, in der Nähe der Siedlung Winkl einen zusätzlichen Bahnhaltepunkt zu schaffen.

„70 Jahre Wartezeit sind mehr als genug“, stellte der Vorsitzende der SPD Berchtesgadener Land-Süd Thomas Jander fest. Der neue Haltepunkt soll auf Höhe der Adalbert-Stifter-Straße entstehen und sieht ein Wartehäuschen, eine Querungshilfe über die B 20 sowie Parkplätze und einen Abstellplatz für Fahrräder vor. Eigentlich sollte die Inbetriebnahme bereits dieses Jahr erfolgen, doch durch interne Abläufe der Deutschen Bahn verzögern sich die Baumaß-nahmen. Als Startjahr ist nun 2021 vorgesehen.

Haltepunkt Winkl_02
Wollen Dampf machen für einen Bahnhaltepunkt in Winkl (von links nach rechts): Roman Niederberger (Kreisrat, SPD-Landratskandidat), Thomas Jander (Vorsitzender SPD BGL-Süd), Claudi Topp (stv. Vorsitzende SPD BGL-Süd), Hans Metzenleitner (Gemeinderat Bischofswiesen, Sprecher SPD-Kreistagsfraktion)

„Wer die dringend notwendigen Verbesserungen bei der Infrastruktur im öffentlichen Verkehr umsetzen will, braucht leider einen langen Atem“, erklärte der SPD-Landratskandidat Roman Niederberger. Die Erfahrung zeige aber auch, dass stetiges Nachbohren und Argumentieren helfe, den Ablauf zu beschleunigen. Er sagte zu, sich gemeinsam mit seinen SPD-Kreistagskollegen aus Bischofswiesen weiter für eine zügige Umsetzung stark zu machen. Außerdem erneuerte der Landratskandidat seine Forderung nach einem halbstündigen Zug-takt auf der gesamten Strecke Freilassing - Bad Reichenhall - Berchtesgaden.

Die stellvertretende Vorsitzend der SPD BGL-Süd Claudia Topp sprach das zweite große Bahnthema für Bischofswiesen an: die Sanierung und barrierefreie Gestaltung des Bischofswieser Bahnhofs. Hier soll der Zugang komplett erneuert, die alte Bahnhofsbrücke saniert und eine Unterführung gebaut werden, wobei sich Bahn, Bund und Gemeinde die Kosten teilen sollen. Außerdem ist eine Verlängerung des Bahnsteigs vorgesehen.

Nicht nur für Menschen mit Gehbehinderung, sondern auch für Eltern mit Kinderwagen oder Gäste mit schwerem Gepäck sei dies ein wichtiger Schritt, der eigentlich ebenfalls 2019 in Angriff genommen werden sollte, meinte die stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende; allerdings kommt es auch hier zu Verzögerungen. „Wir wollen als SPD im inneren Landkreis keinesfalls weiter eine Salamitaktik dulden, die diese wichtigen Projekte immer wieder um zwei Jahre nach hinten rückt, während gleichzeitig die Belastungen durch den Individualverkehr steigen und steigen“, erklärte Thomas Jander.

„Wir sind froh, dass wir mit Roman Niederberger einen Landratskandidaten haben, der sich seit mehr als 20 Jahren konsequent und glaubwürdig für bessere öffentlichen Verkehrsmittel einsetzt und diese als Benutzer auch selber gut kennt. Er wird als neuer Landrat bei den wichtigen Projekten für Rückenwind sorgen“, zeigten sich die SPD-Vertreter aus Bischofswiesen zum Abschluss des Treffens optimistisch.

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