Auf seiner politischen Besuchstour quer durch den Landkreis machte der SPD-Landratskandidat Roman Niederberger kürzlich Station in Berchtesgaden. Zusammen mit den Marktgemeinderäten Georg Aschauer und Bartl Mittner und einer Reihe weiterer Kandidatinnen und Kandidaten machte er sich ein Bild über anstehende Projekte der Marktgemeinde.
Besonders interessierte sich der erfahrene Kreispolitiker für gemeindeübergreifende Themen, wie den ÖPNV und den Tourismus. Infolgedessen startete die Gruppe ihren Informationsspaziergang am Hauptbahnhof. „Gott sei Dank ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, die Bahnlinie nach Berchtesgaden zu halten“, freute sich der Landratskandidat und konsequente Nutzer von Bus und Bahn und fügte schmunzelnd hinzu: „So kommt auch ein Pidinger klimafreundlich über den Hallthurmer Berg in den wunderschönen Berchtesgadener Talkessel – und das grundsätzlich ohne Stau!“
Um das Angebot der BLB-Bahn noch attraktiver zu gestalten, müsse allerdings so rasch wie möglich ein Halbstundentakt auf der gesamten Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden eingeführt werden. Gleichzeitig mahnte er eine noch bessere Abstimmung der Fahrpläne von Bus und Bahn an. Klimaschutz, der in den Sommermonaten drohende Verkehrsinfarkt, aber auch eine älter werdende Gesellschaft erfordern für den Talkessel und darüber hinaus ein möglichst flächendeckendes und eng getaktetes öffentliches Verkehrssystem. Niederberger sprach sich vehement für einen Verkehrsverbund nach dem Vorbild Münchens zwischen dem Berchtesgadener Land, Salzburg und dem Landkreis Traunstein aus. „Wir brauchen ein attraktives Netz öffentlicher Verkehrsmittel für die gesamte Region mit einem einfachen und günstigen Tarif“, machte er deutlich. Zurecht forderte in diesem Zusammenhang Martin Rasp eine tarifliche Gleichbehandlung von Einheimischen und Touristen an.
„So lobenswert die kostenlose Nutzung der Busse für Kurkartenbesitzer ist, so vergleichsweise teuer ist das Bus- und Bahnfahren für die einheimische Bevölkerung“, beklagte sich der Berchtesgadener Kandidat für den Gemeinderat. SPD-Marktgemeinderat und Listenführer Georg Aschauer erläuterte am Bahnhofskreisverkehr die fast fertiggestellte „Bypass-Lösung“ und hofft, dass die im Gemeinderat von den Verkehrsexperten vorgestellte Computersimulation am Kreisverkehr seine prognostizierte Wirkung entfaltet. „Ganz ohne Verkehrsstau wird es am Berchtesgadener Hauptverkehrsknotenpunkt wohl nie abgehen“, ergänzte 2. Bürgermeister Bartl Mittner. „Trotz der großen Hindernisse brauchen wir eine Weiterführung der Bahnlinie in Richtung Salzbergwerk, damit es eine echte Entlastung der Bavariakreuzung und des Kreisverkehrs am Bahnhof geben kann“, zeigte sich Roman Niederberger überzeugt.
Wenig einladend für Einheimische und Touristen zeigte sich der Aufgang vom Hauptbahnhof zum Markt. Eine nicht zufriedenstellende Beschilderung und Wegeführung zum Markt, die dem seit Jahren gesperrten Bahnhofsteg geschuldet ist, sowie ein mit Abfall und Glasscherben gesäumtes Gelände passe nicht zu einem Vorzeige-Tourismusort. Darüber war man sich einig. Philipp Smetana, von Beruf Landschafts- und Gartenbaumeister, sorgte sich um den Baumbestand im alten Friedhof und forderte eindringlich die genaue Begutachtung jedes einzelnen Baumes, ehe er unwiederbringlich gefällt werde. „Diese Bäume prägen nicht nur den Friedhof, sondern das gesamte Ortsbild“, so der engagierte Jungpolitiker. Umso erfreulicher gestaltete sich dagegen der weitere Rundgang durch den Markt. „Hier sieht man, wie durch richtiges Investieren in den Qualitätstourismus durch das Hotel Edelweiß und die Neukonzeption des AlpenCongress auch das Umfeld neu belebt werde“, konstatierte der SPD-Landratskandidat. Der nach dem Abschluss des aufwändigen Markenprozesses und der Neuausrichtung der BGLT begonnene Weg, auf mehr Wertschöpfung und längere Übernachtungszeiten zu setzen, sei auf alle Fälle richtig, werde aber noch große Anstrengungen erfordern, war sich der Landratskandidat mit dem Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Hans Metzenleitner einig. Dazu werde man weiter die Kräfte im Tourismus bündeln und in der Region weiter zusammenwachsen müssen.