Mit Dr. Bärbel Kofler auf der Kressenalm

21. August 2019

Traditionell zur Sommerferienzeit geht es „Mit Links bergauf“. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler lud ein zu einer Almwanderung, die dieses Jahr zum Kressenkaser auf die Bindalm führte. Dabei ging es der Abgeordneten und Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung nicht nur um die Themen der „großen“ Politik, sondern vor allem auch um die Sorgen und Nöte der Kommunalpolitik vor Ort.

Der SPD-Landratskandidat Roman Niederberger und der Sprecher der Kreistagsfraktion Hans Metzenleitner berichteten über die dringend notwendigen Bemühungen, im Landkreis bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, aber auch über die Schwierigkeiten angesichts enorm hoher verwaltungstechnischer, bautechnischer und naturschutzfachlicher Hürden. Am Kaser selbst wurde die Wandergruppe vom Kressenbauer Michael Lichtmannegger begrüßt und mit seinen Almprodukten vorzüglich bewirtet. Dabei berichtete er über Freud und Leid eines Almbauern, dessen Almrechte seit etwa 400 Jahren bestehen. So warteten am Ende des heurigen schneereichen Winters aufgrund extremen Schneebruchs noch deutlich umfangreichere Aufräumarbeiten als in anderen Jahren.

Kressenalm
Michael Lichtmannegger, Dr. Bärbel Kofler, MdB, Roman Niederberger, Bartl Mittner

Auf seine Alm angesprochen, erklärte er, dass es sich dabei um eine sog. „Ehealm“ handle, deren Almfläche von Anbeginn – anders als bei den „Maisalmen“ – fest vermessen und unverrückbar war. In früheren Jahrhunderten gehörten sie zum geliehenen Anwesen, dem Lehen, und unterlagen dem Erbrecht durch die herrschenden Fürstpröpste. Nach der Säkularisation und dem Anschluss Berchtesgadens an Bayern kam die Alm auch rechtlich unmittelbar an das Tallehen in der Strub und diente fortan dem landwirtschaftlichen Betrieb als Sommerweide. Auch wenn Grund und Boden dem Freistaat Bayern gehören, so kann der Bauer diesen aufgrund der „eigentumsgleichen Rechte“ für 20 bis 30 Kühe und Kälber betriebsgerecht nutzen. Lichtmannegger hob ausdrücklich das gute Verhältnis zum Nationalpark hervor, das die Arbeit deutlich erleichtere.

Roman Niederberger hob abschließend das ökologisch, aber auch landschaftspflegerisch hohe Engagement der Almbauern, wie man es hier auf der Bindalm beispielhaft vorgeführt fand, hervor: „Das ist im besten Sinne eine nachhaltige und naturverträgliche Wirtschaftsform!“

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