Eine kleine, aber sehr interessierte Zahl von Gästen, konnte die SPD Berchtesgadener Land-Süd in der vergangenen Woche zu einem öffentlichen Stammtisch mit Landratskandidat Roman Niederberger im Gasthof Wimbachklamm in der Ramsau begrüßen. „Wir haben ganz bewusst mit der Ramsau den Ort im südlichen Landkreis ausgewählt, in dem es bisher keine SPD-Sektion gibt. Denn wir wollen im gesamten Berchtesgadener Land die Bürgerinnen und Bürger von unseren Vorstellungen und unseren Kandidaten überzeugen und Stimmen gewinnen“, erklärte der Sprecher der SPD-Sektion Schönau am Königssee Andreas Pfnür in seiner Begrüßung.
In einer lockeren Runde, in der trotzdem intensiv diskutiert wurde, stellte der SPD-Landratskandidat sich und seine Inhalte vor: der 47-jährige Diplom-Finanzwirt (FH) aus Piding, der seine Ausbildung als Finanzbeamter in Berchtesgaden gemacht hat und danach längere Zeit in München und Laufen gearbeitet hat, ist als Oberregierungsrat am Finanzamt Traunstein tätig. Ehrenamtlich ist er als stellvertretender Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt und seit vielen Jahren im Vorstand der Kinderkrebshilfe engagiert. Seine politischen Schwerpunkte sind der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Landkreis, eine neue Verkehrspolitik und mehr soziale Gerechtigkeit.
„Mit kommt es darauf an, die vielen guten Ansätze und begonnenen Projekte in unserem Landkreis konsequent fortzuführen - optimistisch und mit klaren Zielen“, führte Roman Niederberger aus. Mit dem Mobilitätskonzept, dem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschaftsleitbild und dem Klimaschutzkonzept gebe es in vielen Bereichen die richtigen Ansätze. „Jetzt geht es darum, diese Pläne nicht als Papier für die Schublade zu behandeln, sondern sie zu bündeln, voranzutreiben und daraus eine Gesamtstrategie für unseren Landkreis zu entwickeln“. Nachholbedarf sieht der Landratskandidat im sozialen Bereich: Die von der SPD beantragte und mit breiter Mehrheit vom Kreistag beschlossene Sozialraumanalyse werde hier wichtige Erkenntnisse liefern. „Klar ist aber schon jetzt: wir brauchen mehr Wertschätzung, bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung in den sozialen Berufen: von der Krankenschwester über den Altenpfleger bis zur Sozialarbeiterin“, zeigte er sich überzeugt. In den Kindergärten, -horten und Betreuungseinrichtungen gelte es, mit genügend Personal und Mitteln den Schritt von der Betreuung hin zur gezielten Förderung zu machen.
Das Programm der SPD für die Kommunalwahlen werde unter dem Titel „Zsamhoitn“ und damit unter dem Leitbild des gesellschaftlichen Zusammenhalts stehen, kündigte Roman Niederberger an. „Wir alle haben etwas davon, wenn sich nicht nur Wohlhabende das Leben und Wohnen im Landkreis leisten können. Denn auch Menschen mit hohen Einkommen wie die 21 Einkommensmillionäre im Landkreis sind auf die Leistungen von Beschäftigten im Handwerk, in der Pflege und in der Betreuung angewiesen. Deswegen mache er sich seit vielen Jahren stark für genügend bezahlbare Wohnungen im Landkreis und habe dafür unter anderem mit der SPD-Fraktion im Kreistag einen Wohngipfel auf den Weg gebracht.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Entwicklung im Bergsteigerdorf Ramsau in vielen Bereichen Impulse für den Landkreis geben kann. Die Ausrichtung auf einen nachhaltigen Tourismus und der intensive Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sei richtungsweisend. Angesprochen wurde auch die Suche nach Konzepten für ein deutlich besseres Angebot bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Andreas Pfnür bei allen Diskussionsteilnehmern und kündigte für die nächsten Wochen weitere Gesprächsangebote zu kommunalpolitischen Themen an.