„Zsamhoitn!“ - Unter dieser Leitlinie bewerben sich mit Bürgermeisterkandidat Josef Angerer an der Spitze sieben Frauen und dreizehn Männer um ein Gemeinderatsmandat in Bischofswiesen. „Zsamhoitn“ ist für die örtliche SPD nicht nur die „bayerische Form von sozialer Gerechtigkeit und Solidarität“, sondern beinhaltet auch alles, was sich Bürgerinnen und Bürger von ihrer Heimatgemeinde erwarten: „Man ist füreinander da, niemand wird ausgegrenzt und es wird miteinander geredet“, wie Gemeinderatsmitglied und Sektionssprecher Hans Metzenleitner bei der Nominierungsversammlung im Gasthaus Schönfeldspitze unterstrich: „Die Gemeinde sorgt für eine gute Kinderbetreuung, für zukunftsfeste Schulen, für gute Voraussetzungen Gewerbetreibender, für ausreichende Chancen junger Leute, für eine funktionierende Infrastruktur und somit für eine lebenswerte Gemeinde Bischofswiesen. Das alles funktioniert am besten, wenn möglichst viele bereit sind zum „Zsamhoitn“.
Neben dem erfahrenen Gemeinde- und Kreispolitiker Hans Metzenleitner, dem SPD-Ortsvorsitzenden und Ex-Gemeinderat Thomas Jander bewerben sich mit Claudia Topp, Susi Lenz und Monika Holm auch drei hoch motivierte Frauen auf den ersten Listenplätzen. Besonders betonte Versammlungsleiter Metzenleitner die ausgewogene Mischung aus jungem und erfahrenem Personal sowie die breite Palette von Bewerberinnen und Bewerbern mit unterschiedlichen beruflichen Perspektiven. Insbesondere eine Reihe von Kandidaten, die in einem Handwerksberuf und zum Teil als Selbständige arbeiten, ergänzen ideal das Personaltableau aus Ärzten, Pädagogen und Sozialberuflern.
„Wirtschaftlich stark – sozial ausgewogen – ökologisch vernünftig!“ - Mit diesem Leitmotiv versucht die Bischofswieser SPD die Gemeinde mit Augenmaß weiterzuentwickeln. Oder wie es der Bürgermeisterkandidat zum Ausdruck bringt: „Es muss uns auch weiterhin gelingen, die berechtigten Anliegen des Natur- und Klimaschutzes mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten und den sozialen Grundbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger in Einklang zu bringen.“ Mit der SPD wird es daher zu keinem Baustopp für dringend notwendigen bezahlbaren Wohnraum geben, sie wird sich auch künftig für eine kluge und vorausschauende gemeindliche Bodenbevorratung einsetzen, um im Bedarfsfall für die einheimische Bevölkerung leistbares Wohnen zu ermöglichen. „Wohnen ist ein soziales Grundrecht, für dessen Einhaltung eine sozial ausgerichtete Gemeinde zu sorgen hat“, ergänzte Angerer.
Ebenso wird sich die SPD dafür stark machen, dass die Gemeinde auf dem Weg zur Klimaneutralität vorwärtskommt. Ein wichtiges Instrument hierzu soll die umweltfreundliche Energieversorgung sein, beispielsweise durch die Errichtung eines CO2-neutralen Fernheizkraftwerks für Winkl und für einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr, der auch der einheimischen Bevölkerung mittelfristig günstigere Tarife anbietet. Fernziel muss dabei für die Sozialdemokraten eine Kostenfreiheit sein. Besonders die BLB-Bahn bildet dabei das Rückgrat und es wird höchste Zeit, dass Winkl ihren Bahnhaltepunkt bekommt, forderte der Bürgermeisterkandidat. Nur eines werde er nicht zulassen, nämlich eine Finanzierung allzu vieler Projekte ausschließlich auf dem Rücken der nachfolgenden Generation. „Gemeindliche Entwicklung muss finanzierbar bleiben und darf die Jungen nicht unter einem zu hohen Schuldenberg erdrücken.
Um die Attraktivität des ÖPNV zu erhöhen und den Individualverkehr einzudämmen, wird zudem ein echter Verkehrsverbund mit Salzburg angestrebt. Landratskandidat Roman Niederberger versprach, alles zu tun, um über den Kreistag die Weichen hierfür richtig zu stellen. In seinem kurzen Grußwort nannte er drei zentrale Herausforderungen, mit denen sich auch die Kommunalpolitik zu beschäftigen hat: Digitalisierung, Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Er warnte vor der weiteren Spaltung der Gesellschaft und vor den Gefahren für die Demokratie durch den Rechtspopulismus: „Durch eine sozial ausgewogene Kommunalpolitik, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht, müssen wir einer weiteren Radikalisierung vorbeugen.“ Als Beispiele nannte er die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote samt Kostenfreiheit, die Ökologisierung des Verkehrs mit einem durchgängigen Radwegenetz sowie die Weiterentwicklung der Bildungsregion BGL unter der besonderen Herausforderung der Behebung des Fachkräftemangels.
Als Talkessel-Ortsvorsitzender bedankte sich Thomas Jander bei allen Kandidaten für ihr Engagement: „Das Berchtesgadener Land ist für die SPD einer der schwierigsten Landkreise in ganz Bayern. Bei uns gibt es keine gut dotierten Posten oder Ämter. Das macht die Arbeit natürlich nicht einfacher; das heißt aber für mich aber auch, dass wirklich jeder, der sich bei uns engagiert, das mit Herzblut macht und um für seine Heimat etwas zu bewegen. Sozialdemokratie ist da mehr Gefühl als Partei und damit sind wir wirklich gut aufgestellt.“
Die Versammlung wählte schließlich einstimmig die vorgeschlagene Liste mit folgender Reihung: 1) Josef Angerer, 2) Claudia Topp, 3) Thomas Jander, 4) Susi Lenz, 5) Hans Metzenleitner, 6) Monika Holm, 7) Christian Metzenleitner, 8) Dr. Joachim Schubert, 9) Stefan Stanggassinger, 10) Sebastian Hoffmann, 11) Norbert Rosenberger, 12 Ines Hintermayer, 13) Angerer Helmut, 14 Hilde Wörgötter, 15) Dr. Jürgen Müller, 16) Berger Eva, 17) Dr. Werner Vietze, 18) Angerer Anton, 19) Josef Güll, 20) Elfriede Kranawetvogl sowie Gavin Ferchland und Reiner Haberl als Ersatzkandidaten.